Kork
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Ist Kork wirklich nachhaltig?

Du kennst das Material Kork natürlich als Flaschenkorken oder der Pinnwand in Büro und Deiner Küche – das sind die Gegenstände, mit denen wir Kork am Ehesten verbinden. Doch Kork ist vielseitiger einsetzbar. Und was genau Kork ist, was seine Vorteile sind und wie es wirklich mit der Nachhaltigkeit von Kork aussieht, liest du in den folgenden Zeilen.

Was ist Kork?

Im Alltagsgebrauch wird mit dem Begriff Kork das Material aus der Rinde der Korkeiche (Quercus suber) bezeichnet, aus dem vor allem Flaschenkorken gewonnen werden. In geringerem Umfang wird Kork zudem aus der Borke des asiatischen Amur-Korkbaums gewonnen.

Das Naturprodukt Kork ist vielfältig einsetzbar. Neben dem Abschluss auf Weinflaschen dient Kork als Pinnwände oder Bodenbeläge. Weiter kann Kork auch für Yogamatten oder -blöcke, als Dämmungsmaterial oder als vegane Alternative zu Leder verwendet werden.

Kork ist hydrophob, sehr elastisch und schlecht brennbar. Die Wärmeleitfähigkeit von Kork ist sehr gering, wodurch sich seine Eignung als Dämmstoff ergibt.

Kork ist als Rohstoff schon Jahrtausende alt und wird seit dem 2. Jahrhundert nach Chr. geerntet und genutzt.

Kork Struktur
Kork Struktur

Wie wird Kork geerntet?

Kork wird aus der Rinde der Korkeiche hergestellt. Die Bäume müssen für die Korkernte also nicht gefällt werden, stattdessen wird nur ihre Rinde geschält. Dabei wird der Baum nicht beschädigt.

Korkeichen wachsen im westlichen Mittelmeergebiet, beispielsweise in Spanien und Portugal. In Portugal stellen sie einen wichtigen Wirtschaftszweig dar. In der Tat ist Portugal der größte Korkproduzent weltweit.

Auch für die Natur sind die Korkeichen relevant, denn sie bieten Lebensraum für verschiedene Tiere. Die Rinde der Korkeiche wird seit dem 2. Jahrhundert n. Chr. im Mittelmeerraum, vor allem in Mittelitalien und in Spanien bzw. der damaligen römischen Provinz Hispania und heute vorwiegend im Süden von Portugal, mit Schneideäxten von Stämmen und Hauptästen geschält und verarbeitet.

Eine Korkeiche wird erstmals im Alter von 25 Jahren geschält. Die Korkrinde wächst dann nach und wird alle 9 Jahre, insgesamt bis zu 17 Mal, geschält. Die Korkeiche erreicht demnach in der Regel ein Alter von mehr als 200 Jahren. 

Über die Hälfte des Welthandels von Kork wird mittlerweile in Portugal abgewickelt, wo auch über 30 % der Korkeichen weltweit wachsen. 

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Die Verarbeitung

Bei der ersten Schälung fällt eine raue, harzreiche Korkrinde an, die sich zur Herstellung von reinexpandierten dunkelbraunen Korkplatten (ohne Zusatz künstlicher Bindemittel) eignet, wie sie als Naturbaustoff zur Wärmedämmung eingesetzt werden.

Danach kann alle 8 bis 12 Jahre die nachwachsende Sekundärkorkrinde geerntet werden. Sie ist harzarm und weitgehend homogen, weshalb sie sich zur maschinellen Verarbeitung eignet.

Der Sekundärkork dient vor allem zur Herstellung von Flaschenkorken und einer Reihe weiterer Industrieprodukte. 

Artenschutz und Klimaschutz

Vielleicht hast Du auch schon Falschaussagen gehört, dass Kork ein umweltschädlicher Stoff sei, weil der Baum „abgeerntet“ wird. Genau das Gegenteil ist der Fall. 

Die nachhaltige Bewirtschaftung der Korkeichenwälder im Mittelmeerraum sichert nicht nur wertvollen Lebensraum, sondern leistet zudem einen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel.

Mit einer Fläche von rund 2,3 Millionen Hektar binden sie jährlich rund 14 Millionen Tonnen des Treibhausgases CO2. Die Korkeichenwälder kompensieren somit pro Jahr den CO2 -Verbrauch von rund zwei Millionen deutschen Zwei-Personen-Haushalten.

In einem einzigen Korken sind etwa acht Gramm CO2 gebunden. Eine Korkeiche, die regelmäßig geerntet wird, bindet mehr als dreimal soviel CO2 wie eine ungenutzte Korkeiche. Auch die Herstellung von Naturkorken hat eine sehr gute Ökobilanz: So wird 75 Prozent weniger CO2 ausgestoßen als bei der Herstellung und Entsorgung von Schraubverschlüssen.

Weder wird bei der Korkernte eine Eiche gefällt, noch werden diese dabei beschädigt. Die Rinde, aus der die Weinkorken hergestellt werden, wird nur alle neun Jahre abgeschält – solange dauert es, bis die Korkrinde wieder nachgewachsen ist.

Zum ersten Mal werden die Eichen übrigens erst im Alter von circa 25 Jahren abgeerntet. Diese Bewirtschaftung ist besonders nachhaltig.

Die Bewirtschaftung der Korkeichenwälder schützt und erhält einen einzigartigen Lebensraum für viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Der Kaiseradler, eine ebenfalls vom Aussterben bedrohte Raubvogelart, brütet in der Korkeiche.

Der Iberische Luchs, auch Pardelluchs genannt, findet im Korkeichenwald wichtige Rückzugsorte. Er zählt weltweit nur noch 150 Exemplare. Von den im Mittelmeerraum existierenden 15.000 bis 25.000 verschiedenen Pflanzenarten kommen mehr als die Hälfte nur in Korkeichenwäldern vor.

Kork: ein großartiges und nachhaltiges Naturprodukt

Kork ist ein toller, umweltfreundlicher und nachwachsender Rohstoff. Du wirst die Produkte aus Kork nicht mehr missen wollen. Bei Neuanschaffungen sollst Du aus den oben genannten Gründen unbedingt auf ein Kork-Produkt umsteigen.

Kork in der Natur
Kork in der Natur

Geldbörsen aus Kork

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Eine Geldbörse aus Kork ist eine super Alternative zu einer klassischen aus Leder. Kork ist wasserabweisend und robust und sieht dazu noch sehr hochwertig aus.

Aktualisiert am Oktober 3, 2023 11:31 pm

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